Winter-Check für deine Hühner:

Warum deine Hühner diese Maßnahmen jetzt brauchen!

Der Winter ist für uns Menschen oft eine gemütliche Jahreszeit – Kälte ist überwiegend nicht kritisch für die allermeisten (üblichen) Rassen. Man jedoch nicht Grundsätzlich davon ausgehen, dass es Problemlos ist. Für deine Hühner kann die kalte Jahreszeit zu einer kleinen Herausforderung werden, vor allem wenn du nicht sehr kälte-robuste Hühner hälst, du ältere Hühner hast oder sogar Kücken! Kalte Temperaturen, nasses Wetter und kurze Tage setzen den Tieren in diesen Fällen zu. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Maßnahmen machst du deinen Stall winterfest und sorgst dafür, dass deine Hühner gesund und munter bleiben. Hier erfährst du nicht nur, was zu tun ist, sondern auch, warum diese Maßnahmen so wichtig sind. Also, los geht’s mit deinem ultimativen Winter-Check für den Hühnerstall!

1. Trockenheit ist das A und O

Feuchtigkeit ist der schlimmste Feind deiner Hühner im Winter. Wenn der Stall zu feucht ist, drohen nicht nur Krankheiten, sondern auch Erfrierungen an Kämmen und Kehllappen. Kalte, feuchte Luft kann selbst bei leichten Minusgraden schon schädlich sein. Bei trockener Luft hingegen ertragen Hühner viel tiefere Temperaturen, ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen.

Was kannst tun?: Achte darauf, dass der Stall immer gut belüftet ist, aber ohne Zugluft. Feuchtigkeit muss nach draußen entweichen können, sonst entsteht ein feuchtes Mikroklima, das Erfrierungen fördert. Ein guter Richtwert für das Lüften sind ca. 30 min. 1-2 mal am Tag). Verwende saugfähige Einstreu wie gehäckseltes Stroh oder Strohgranulat, um überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen. Diese Materialien kannst du ganz einfach austauschen, wenn sie zu nass werden. So bleibt der Stall warm und trocken.


1.1 Muss ich meinen Stall heizen?

Wie schon erwähnt, sind viele Hühnerrassen durchaus winterfest und brauchen bei Temperaturen bis -15°C gar keine unterstützende Wärme! Wenn du dir aber unsicher bist, ob du deinen Stall heizen solltest, oder ob deine Rassen vielleicht nicht so robust sind, hilft es, deine Hühner eine weile zu beobachten. Frieren sie bzw. zittern sie oder meiden sie den Außenbereich generell, kann das ein Indiz dafür sein, dass deine Hühner wärme gebrauchen können. Abgesehen davon lieben es meiner Erfahrung nach viele Hühner sich bei frostigen Temperaturen, tagsüber an einer geeigneten Stelle aufzuwärmen.

Wenn du noch vor der Entscheidung stehst Hühner anzuschaffen und besonders winterfeste Hühner suchst, findest du eine große Übersicht >> Hier << in meinem Blog zum Thema Hühnerrassen.

Wenn du deinen Stall heizen möchtest, achte unbedingt darauf, wie oben schon erwähnt, dass du ausreichend lüftest im Stall um Schimmel und Feuchtigkeit vorzubeugen!

1.2 Wie warm brauchen es meine Hühner?

Wenn du dich entschieden hast deinen Stall zu beheizen, achte auch darauf keine zu großen Temperaturunterschiede zwischen Stall und Außenbereich zu erzeugen! Es reicht in jedem Fall vollkommen aus, den Stall frostfrei zu halten, z.B. gesteuert über ein Thermostat das du zwischen Heizquelle und Stromquelle steckst! Das schont die Umwelt und den Geldbeutel, aber vor Allem verringert es das Erkältungsrisiko deiner Hühner.

1.3 Womit heize ich Stall und Vogelvoliere?

Rotlichtlampen sind in den letzten Jahren etwas in Verruf geraten, da sie für das Hühnerauge als “flackern” wahrgenommen werden und der Tagesrythmus durch das Licht gestört werden kann. Im überdachten Außenbereich/Voliere nutze ich sie dennoch sehr gerne an besonders kalten Februartagen in Kombination mit einer Zeitschaltuhr. Am Morgen und am Abend je ca. eine Stunde können sich die Hühner so ein bisschen aufwärmen. Ich habe es ja bereits erwähnt, die Hühner tümmeln sich regelrecht unter der Lampe und genießen die Wärme. So wird zumindest der Tagesrythmus nicht beeinträchtigt und die Wärme steigert sichtlich ihr Wohlbefinden!

Zum Frostfreihalten des Stalls eignen sich Keramikheizstahler oder Infrarotstrahler in Kombination mit einem Thermostat (damit null grad-grenze nicht unterschritten wird! Das reicht vollkommen!)

2. Isolation – So bleibt die Kälte draußen

Ein gut isolierter Stall verhindert, dass Kälte von unten aufsteigt und deine Hühner frieren. Besonders nachts, wenn die Temperaturen stark absinken, ist eine isolierende Schicht am Boden entscheidend für das Wohlbefinden deiner Tiere. Sie bewahrt die Wärme und schützt vor Kälte, die durch den Boden dringt.

Was kannst du tun? 

Lege den Boden des Stalls großzügig mit Stroh aus. Diese natürliche Schicht isoliert und hält die Wärme im Stall. Achte darauf, dass das Stroh trocken bleibt, um die isolierende Wirkung zu erhalten.

Tipp

Hochwertige Stroheinstreu sorgt für eine optimale Isolierung deines Hühnerstalls und ist leicht zu handhaben.

Für viele Hühnerrassen sind Temperaturen bis -15°C kein Problem!... aber eben nicht für ALLE!

3. Schutz vor Erfrierungen

... Fett für die Kämme

Kämme und Kehllappen von Hühnern sind besonders frostempfindlich, weil sie frei liegen und nicht durch Federn geschützt sind. Das Risiko von Erfrierungen ist hoch, besonders bei Hähnen und Rassen mit großen Kämmen. Erfrierungen können nicht nur schmerzhaft, sondern auch gesundheitsschädlich sein.

Um Erfrierungen vorzubeugen, solltest du die Kämme und Kehllappen deiner Hühner mit Melkfett oder einer wasserfreien Creme einreiben. Diese Fettschicht wirkt wie eine Barriere gegen die Kälte und schützt die empfindlichen Hautpartien.

Tipp: Mit Bio-Melkfett schützt du nicht nur die Haut deiner Hühner, sondern kannst es auch für deine eigene Winterpflege nutzen – doppelt praktisch!

4. Tränkenwärmer

... Flüssiges Wasser bei Minusgraden

Wasser ist lebensnotwendig für deine Hühner, aber im Winter gefriert es schnell. Gefrorenes Trinkwasser bedeutet nicht nur Durst für die Hühner, sondern kann auch zu kaputten Tränken führen. Wenn Hühner keinen Zugang zu Wasser haben, können sie nicht richtig fressen – und das ist besonders im Winter problematisch.

Was kannst du tun?: Installiere einen Tränkenwärmer oder Heizleitungen in deinem Stall. Diese praktischen Geräte verhindern, dass das Wasser gefriert, und sorgen dafür, dass deine Hühner auch bei eisigen Temperaturen ausreichend trinken können. Besonders sparsam sind Tränkenwärmer mit Thermostat, da sie sich nur einschalten, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert fällt.

Eine beliebte Methode ist auch eine Teelicht unter eine Keramiktränke oder einen Topf zu stellen. Das solltest du aber nur im Außenbereich umsetzen und nur wenn du wirklich sicherstellen kannst, dass ich deine Hühner nicht verbrennen!

Ein Tränkenwärmer mit Thermostat hält das Wasser zuverlässig flüssig und spart Strom – ein Muss für den Winterstall!

Matschige Ausläufe vermeiden

... Keime adé!

Nasses Wetter verwandelt den Hühnerauslauf oft in eine Matschlandschaft. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch eine Brutstätte für Keime und Parasiten. Diese können leicht auf deine Hühner übergehen und Krankheiten verursachen. Ein trockener Auslauf ist also nicht nur hygienischer, sondern schützt auch die Gesundheit deiner Hühner.

Darauf kannst du achten: Streue matschige Stellen mit Hackschnitzeln auf oder überdache besonders feuchte Bereiche. So verhinderst du, dass sich Pfützen bilden, und reduzierst das Risiko von Parasitenbefall.


Tipp:

Hackschnitzel sind eine einfache und effektive Lösung, um den Auslauf trocken zu halten und deine Hühner gesund durch den Winter zu bringen.

6. Automatische Hühnerklappen

Bequem UND sicher!

Besonders im Winter möchtest du deinen Stall vor Wind und Wetter schützen, ohne auf frische Luft zu verzichten. Eine automatische Hühnerklappe sorgt dafür, dass deine Hühner sicher ein- und ausgehen können, ohne dass du ständig den Stall kontrollieren musst. Sie schützt nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Raubtieren wie Mardern und Füchsen.

Wähle eine automatische Klappe, die sich nach Lichtverhältnissen oder per Timer öffnet und schließt. Besonders praktisch sind Modelle mit Dämmerungssensor, die sich bei Bedarf automatisch schließen und somit deine Hühner rechtzeitig vor Raubtieren schützen.

Mit einer automatischen Hühnerklappe bleibst du flexibel und sicherst deinen Stall optimal ab – ein echter Komfortgewinn, besonders in der kalten Jahreszeit.

7. Beleuchtung

... Mehr Licht, mehr Eier!

Im Winter legen die meisten Rassehühner weniger oder gar keine Eier. Hybriden bilden hier die Ausnahme, da sie für eine besonders hohe Eiproduktion gezüchtet wurden. Dieser Vorteil, hat aber natürlich auch einen Nachteil, denn durch die hohe körperliche und ganzjährige Beanspruchung des Legeapparates sinkt die Lebensdauer und die Tiere sind grundsätzlich anfälliger für Erkrankungen (z.B. Legenot, Legedarmentzündungen). Die Winterpause, die es beim Rassegeflügel gibt hat also durchaus ihren Sinn. Dementsprechend solltest du nicht zu sehr mit den Lichtverhältnissen. „spielen“ und das Licht abends extra länger anlassen. Gegen 1-2 Stunden zusätzliches Licht am Abend im Herbst und ein paar mehr Eier spricht aber nichts. Ich selber habe kein Licht in meinem Hühnerstall an und lassen den Dingen ihren Lauf. Hühner brauchen Licht, um zu fressen. Das bedeutet im Winter weniger Futteraufnahme und weniger Eier. Wenn du dem dennoch etwas entgegen wirken möchtest sorgt eine künstliche Beleuchtung dafür, dass deine Hühner aktiver bleiben und auch in der kalten Jahreszeit genug Futter aufnehmen, um weiterhin Eier zu legen.

Installiere eine Beleuchtung im Stall, die etwa 1-2 zusätzliche Stunden Tageslicht simuliert. Achte darauf, dass die Beleuchtung vor allem in der Nähe der Futter- und Wasserstellen hell ist, während es in den Ruhebereichen und in der Nähe der Nester etwas dunkler bleiben sollte.

Tipp:

Mit einer speziellen Stallbeleuchtung steuerst du das Fressverhalten deiner Hühner und sicherst dir auch im Winter eine gute Eierproduktion… aber gönne deinen Hühnern ruhig auch eine Winterpause!

8. Energiereiches Futter

... Winterspeck für die Hühner

Im Winter verbrauchen deine Hühner mehr Energie, um sich warm zu halten. Ohne die richtige Futterzusammensetzung können sie schnell an Gewicht verlieren und sind anfälliger für Krankheiten. Besonders Legehühner, die auch im Winter Eier legen, brauchen mehr Energie.

Was tun?: Ergänze das normale Legefutter mit Sonnenblumenkernen, Haferflocken oder sogar etwas Öl, um den Energiegehalt zu steigern. Bierhefe ist ebenfalls ein toller Zusatz, denn sie stärkt das Immunsystem und fördert die Verdauung.

Tipp:

eichhaltige Snacks wie Sonnenblumenkerne und Bierhefe sind nicht nur gesund, sondern auch ein wahrer Energieboost für deine Hühner im Winter.

9. Beschäftigung gegen Langeweile

Weniger Tageslicht und schlechteres Wetter führen dazu, dass deine Hühner im Winter weniger draußen sind. Das kann zu Langeweile und sogar aggressivem Verhalten wie Federpicken oder Kannibalismus führen. Beschäftigung ist also besonders wichtig, um die Hühner bei Laune zu halten.

Schaffe Abwechslung im Stall, zum Beispiel durch Staubbäder oder versteckte Snacks. Ein Snackball ist ideal, um die Hühner spielerisch zu beschäftigen und Langeweile vorzubeugen. Oder du platzierst die Tränke an anderer Stelle, das sorgt bei deinen Hühnern schon für große Verwunderung und Neugier. So verhinderst du mit einfachen Maßnahmen Langeweile und Winterblues.

Mit einem Snackball oder einem selbstgemachten Weizengras-Spielzeug bietest du deinen Hühnern die perfekte Winterbeschäftigung und förderst gleichzeitig ihre Gesundheit.

Fazit

Mit diesen Maßnahmen sorgst du dafür, dass deine Hühner gut durch den Winter kommen und sich rundum wohlfühlen. Ein trockenes, warmes und gut ausgestattetes Zuhause hält deine Hühner nicht nur gesund, sondern sorgt auch für zufriedene Tiere, die selbst im Winter fleißig Eier legen. Wenn du noch die passenden Produkte suchst, schau doch mal bei den verlinkten Empfehlungen vorbei – so wird der Winter ein Leichtes für deine gefiederten Freunde!