Eier verkaufen?
Mit diesen Tipps machst du deinen Eierverkauf zu einer runden Sache!
Hast du Hühner im Garten und mehr Eier als du essen kannst? Deine Familie hast du auch schon versorgt? Perfekt! Der private Verkauf kann nicht nur helfen, die Hühnerhaltung zu finanzieren, sondern auch Nachbarn und Freunde mit frischen, regionalen Eiern versorgen. Hier eine charmante Anleitung für den erfolgreichen Eierverkauf!
1. Alles legal? Die Basics für deinen Eierverkauf
Ist dir das auch schon einmal aufgefallen? Beim Wochenendausflug, während der gemütlichen Fahrt auf der Landstarße „über die Dörfer“ gibt es doch einige kleine private „Stände“ am Gartenzaun die Obst, Kortoffeln oder eben auch selbsterzeugte Eier verkaufen. Ich habe mich immer gefragt, ob all diese Menschen dafür extra ein Gewerbe angemeldet haben und ob das legal ist, so ganz ohne Umsatzsteuer? Mittlerweile kenne ich die Antwort, denn das ist in der Tat alles legal!
Egal ob kleines oder relativ großes Hühnerreich – als privater Verkäufer darfst du bis zu 350 Hühner halten und die Eier ohne Registrierung und ohne Gewerbeanmeldung direkt an Endverbraucher verkaufen. Denn die Vermarktung selbsterzeugter landwirtschaftlicher Naturprodukte (z. B. Milch, Eier, Fische, Obst, Gemüse, Wolle, Honig) ab Hof kann noch der landwirtschaftlichen Urproduktion zugeordnet werden und stellt damit noch kein Gewerbe im Sinne der Gewerbeordnung dar und du brauchst keine Anmeldung. Möchtest du jedoch in Läden verkaufen, wird’s offiziell: Gewerbeanmeldung und Erzeugercode sind nötig. Aber keine Sorge: Für den kleinen Verkauf an die Nachbarschaft geht es ohne aufwendigen Papierkram!
Achtung: Ab dem Moment, wo du regelmäßig an gewerbliche Wiederverkäufer z.B. Märkte, Händler oder Cafés lieferst, gelten zusätzliche Regeln: Du benötigst einen Erzeugercode und musst dich beim Veterinäramt melden
Dennnoch gibt es ein paar Dinge zu beachten, wenn du privat deine Eier verkaufen möchtest:
2. Qualität, Hygiene und Verpackung
- Für die Kund*innen sollte das Mindesthaltbarkeitsdatum klar ersichtlich sein. Dieses darf höchstens 28 Tage nach dem Legedatum angegeben werden.
- Eier, die schon mehr als 21 Tage alt sind, dürfen nicht mehr an Konsument*innen verkauft werden.
- Eier für den Verkauf sollten gut gelagert werden, um nur hochwertige Ware an die Kundschaft abzugeben. Die Lagerung muss unter sauberen Bedingungen stattfinden, damit keine Verunreinigungen entstehen oder Keime eindringen können. Zudem sollte keine direkte Sonneneinstrahlung erfolgen, Frost und Feuchtigkeit sollten vermieden werden. Für den Verkauf sind eigene Eierschachteln aus Pappe sehr praktisch!
- Beschädigte oder ältere Eier können unter Umständen problemlos verzehrt werden, allerdings nur von Halterinnen, die Erfahrung damit haben. An Kundinnen sollte nur einwandfreie Ware verkauft werden! Im Zweifelsfall keine Eier weitergeben, sondern warten, bis die Hennen neue gelegt haben.
- Wenn du über „das Gartentor“ verkaufst darfst du keine der offizielle Bezeichnungen wie Freilandhaltung, Bio, Klasse A, Klein, Mittel oder Groß verwenden. Schreibe am Bestenetwas wie „Frische Eier von glücklichen Hühnern“, usw.
3. Den Preis fair festlegen
Was ist ein Ei wirklich wert? Neben emotionalen Aspekten, hängt das rein rational betrachtet in erster Linie von art der Haltung und Pflege deiner Hühner ab. Regionale Qualität hat ihren Preis, und Kunden zahlen gern etwas mehr für Produkte, bei denen sie genau wissen, woher sie kommen.
Rechne Kosten und Pflege ein
Futter, Stallpflege und Co. summieren sich… stelle sicher, dass der Preis auch deine Mühe widerspiegelt. Wenn du kein Business damit aufziehen möchtest, solltest du keinen Stundenlohn einpreisen… vermutlich bekäme man dann bei der überschaubaren Menge an Eiern zum gleichen Preis auch eine vergoldete Variante.
Markenbindung schaffen
Ok, „Markenbindung“ ist vielleicht etwas dick aufgetragen, wenn man ein paar Eier an Nachbarn und Freunde verkauft… Aber erzähle deinen Kunden doch eine kleine Geschichte von deinen Hühnern. Ein Ei von „Liselotte“ oder „Hedwig“? Ein echter Hingucker, der für Gesprächsstoff sorgt!
4. Der „Kundenservice“: Für glückliche Abnehmer
- Zeige deine Hühnerwelt: Viele Kunden lieben es, zu wissen, wie die Tiere leben, die ihre Eier legen. Ein kleiner „Hofeinblick“ oder Bilder der Hühner machen deinen Eierverkauf noch persönlicher.
- Persönliche Übergaben und kleine Extras: Ein freundliches Gespräch und der direkte Kontakt zu den Kunden schaffen Vertrauen und eine Bindung. Vielleicht sogar ein nettes Wort über den Alltag deiner Hühner – das macht jedes Ei noch wertvoller.
Fazit
Der private Eierverkauf an die Nachbarschaft ist ganz einfach und kommt ohne viel Papierkram aus – solange man die Eier direkt ab Hof verkauft und nicht an Läden liefert. Wichtig sind nur ein paar Basics: Die Eier sollten frisch und sauber sein, gut gelagert und klar mit einem Haltbarkeitsdatum versehen. Ein fairer Preis, der den Aufwand widerspiegelt, wird von Kunden geschätzt, ebenso wie eine persönliche Note. Erzähle ruhig ein bisschen von deinen Hühnern und schaffe eine kleine Hofladen-Atmosphäre – das macht den Verkauf besonders charmant und schafft Vertrauen!